Aktivitäten

Die Aktivitäten in „Future of Urban Food“ zielen darauf ab, die folgenden Fragen zu beantworten:

Wie arbeiten Wissenschaft und Praxis zusammen?

Für dieses Projekt wurde ein inter- und transdisziplinäres Forschungsdesign gewählt. Damit soll sichergestellt werden, dass die WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen ihre Arbeitsbereiche optimal aufeinander abstimmen und die über das Forschungsprojekt betroffenen gesellschaftlichen Akteure (Stakeholder) in den wesentlichen Projektschritten mit ihrer Expertise partizipieren können. Dies erfolgt zum einen über ein Advisory Board mit VertreterInnen des Wiener Ernährungssystems, zum anderen über ein Stakeholderteam, welches spezifische Aufgaben in der Szenarioentwicklung übernimmt.

Wie ist das Wiener Ernährungssystems aufgestellt?

Eine Literatur- und Dokumentenanalyse informiert über urbane Ernährungssysteme im Allgemeinen und über das Wiener Ernährungssystem im Speziellen. Diese Zusammenstellung an neuesten Erkenntnissen wird über zahlreiche ExpertInneninterviews mit bedeutenden AkteurInnen aus verschiedenen Sektoren des Wiener Lebensmittelsystems ergänzt. Mit den gewonnenen Daten und ExpertInnenmeinungen wird ein Gesamtmodell „Wiener Ernährungssystem“ erstellt. Dieses Modell liefert wesentliche Entscheidungsgrundlagen, für ein zukünftiges Ernährungssystem der Stadt Wien.

Was können wir von innovativen Ernährungsinitiativen lernen?

Hier untersuchen wir einige Beispiele besonders innovativer Ernährungsinitiativen in Wien. Die Erkenntnisse dienen als Anregungen für die zukünftige Gestaltung des Wiener Ernährungssystems.

Wie werden ökologische und ökonomische Auswirkungen verschiedener Ernährungsstile sichtbar gemacht?

Für „Future of Urban Food“ werden biophysikalische und agrarökonomische Modelle formuliert, die der ökologischen und ökonomischen Bewertung der landwirtschaftlichen Produktion und Ernährung für die Stadt Wien dienen. Mit den Modellen werden anhand von ausgewählten ökonomischen und ökologischen Indikatoren das aktuelle Ernährungssystem bewertet sowie zukünftige sogenannte Extremoptionen:

  • Anteil Bio Produkte (Ist-Situation (8%); Szenario (100%))
  • Anteil Fleisch am Lebensmittelkonsum (Ist-Situation (70 kg/Person); Szenario (20 kg/Person))
  • Anteil Regionalität (Ist Situation; Szenario: maximale Regionalität)

Wie erfolgt die Auswahl favorisierter Szenarien für die Stadt Wien?  

Die Ergebnisse dieser Berechnungen werden in Folge mit einem Stakeholderteam von im Wiener Ernährungssystem wichtigen Institutionen bewertet. Aus den Erkenntnissen werden Stakeholder-Szenarios für das Jahr 2048 formuliert, welche für die Stadt Wien eine Orientierung für die Entwicklung ihres Ernährungssystems dienen sollen. Für das favorisierte Szenario werden mit dem Stakeholderteam die entsprechend erforderlichen Maßnahmen / Transformationspfade für dessen Umsetzung erarbeitet.

Inwieweit werden Änderungen im Wiener Ernährungssystem von Seiten der Bevölkerung akzeptiert?

Über repräsentative Umfragen in der Wiener Bevölkerung wird untersucht, inwieweit Änderungen im Wiener Ernährungssystem von der Bevölkerung mitgetragen werden. So wird gefragt, inwieweit das seitens des Stakeholderteams erarbeitete Szenario für die Stadt Wien auf Interesse stößt bzw. mitgetragen wird.

Wie können die gewonnenen Erkenntnisse an die Entscheidungsträger vermittelt werden?

Der Erkenntnistransfer erfolgt über zwei Wege. Zum einen wirken einige der Entscheidungsträger in der Advisory Board sowie im Stakeholderteam mit. Diese sind somit über die gesamte Projektzeit hinweg z.T. unmittelbar MitgestalterInnen des Erkenntnisprozesses. Zum anderen werden die wichtigsten Ergebnisse in einem Synthesebericht aufbereitet und an politische Gremien und Einrichtungen der Verwaltung weitergereicht.